Ich stand in meiner Jungenverkleidung an meinem üblichen Stand, den Arm auf die Tischplatte gestützt und mit gelangweiltem Gesichtsausdruck. Heute war wenig los. Ich freute mich jetzt schon auf die Nacht. Dann wurde es vielleicht endlich mal lustig.

Ich sah auf. Wie immer konnte man unter meiner Kapuze nichts erkennen. Suchst du was, Kleine?, fragte ich und grinste leicht, während meine Zunge kurz in die Luft zischelte. Ah, endlich mal Kundschaft. So klein wie die ist, kommt sie von der Akademie.

Unter meiner Kapuze zog ichüberrascht die Augen hoch. Zu sehen war nur, dass ich leicht den Kopf schieflegte. Warum so negativ gegenüber der größten Begabung, dass du sie verändern willst, Kleine?

Ich blinzelte mehrfach, bevor meine Stimme einen viel ernsteren, fast schon drohend leisen Tonfall annahm. Sag sowas nicht. Magie ist das,w as man aus ihr macht. Gneau wie mit Gift.

Ich seufzte innerlich und setzte mich auf die Platte des Tisches. Ich dachte, die Akademie lehrt keine Todesmagie. Ist es das, Kleine? Hast du Angst, nicht damit umgehen zu können?

Über sowas solltest du nicht hier sprechen. Selbst, wenn es einen Trank gäbe, wäre er illegal, das war mir klar. Allein die Vorstellung, sowas einfach zu können, konnte gefährlich werden. Vielleicht kann ich ihr helfen. Ich hätte vielleicht einen Vorschlag für dich, Kleine.

Ich lächelte leicht. Ich kann dir nicht helfen, aber meine Schwester kann es vielleicht. Wenn du willst, kann ich dich zu dir bringen., sagte ich ruhig und ging wieder von dem Tisch hinunter. Und it Schwester meinte ich Vernomia. Es war sowieso nicht viel los, da konnte ich heute auch mal früher Schluss machen. So fing ich an, die Tränke einzupacken.