Man konnte es glauben oder nicht, aber wenn ich wollte, hatte ich einen unheimlich festen Schraubstockgriff, der sich sogar noch durch Magie verstärken ließ. Und genau das tat ich jetzt auch. Antworte mir jetzt!, fauchte ich, zum ersten Mal in seiner Anwesenheit verlor ich wirklich die Geduld.

Erst, wenn du mir eine anständige Antwort gegeben hast! Ich wusste, dass es durch den plötzlich vorhandenen schwarzen Nebel meiner Magie dunkler wurde, aber es war mir ziemlich egal. Ich kannte das von mir und ich konnte noch so viel schlimmer werden.

Eine Sekunde lang zuckte ich, als hätte er mir ins Gesicht geschlagen. Ich fühlte mich wie aus der Vergangenheit gerissen. Du bist hier, Aradia. Valerian ist tot. Er hätte nie Angst vor dir gehabt. Langsam lockerte sich mein Griff, ohne dass ich etwas dagegen oder dafür hätte tun können.

Dieses Mal konnte ich nichts tun, weil ich nicht ind er Lage war, mich zu rühren, nicht, weil ich es einfach nicht wollte. Nur meine Augen ließen sich bewegen. Ich sah von ihm zum Bett und wieder zurück. Du hast Angst vor mir., stellte ich schließlich fest und zu meinem eigenen Erstaunen machte mich das traurig. Eigentlich hatte ich immer Spaß daran, andere genau mit dieser Angst in den Wahnsinn zu treiben. Warum dann nicht jetzt?

Oh, wenn du wüsstest, was ich noch alles getan habe. Dann hättest du wirklich Angst. Aber zu meiner eigenen Verwirrung wollte ich nicht, dass er Angst hatte. Ich...ich war in meinem Kopf woanders., versuchte ich zu erklären. Ich wollte dir nicht wehtun. Das war nur ein Ausrutscher. Ich wusste sehr wohl, dass das eine Lüge war, von der ich gerade hoffte, dass er sie mir abkaufte.

Ich...vielleicht. Ich weiß es nicht. Ich war...in der Zeit vor Mays Geburt. Bevor ich überhaupt wusste, dass ich schwanger war. Als ihr Vater noch gelebt hat. Das Sprechen fiel mir schwer. Ich schüttelte leicht den Kopf und ließ mich dann mit einem lauten Seufzen zur Seite fallen. Am liebsten hätte ich geschrien, so lange, bis ich keine Stimme mehr hatte, ich wollte in diesem Moment nichts anderes als durchzudrehen. Unter anderen Umständen hätte ich es auch einfach zugelassen.

Eine Weile lang schwieg ich und starrte ohne Fokus ins Nichts. Ich mag es nicht, wenn Leute, die wirklich nur das Beste für sich und ihr Umfeld wollen, nicht wahrhaben können, dass sie wichtig und gute Personen sind., sagte ich letzten Endes, Aber ich bin nicht sauer deswegen. Und auch nicht auf dich. Ich finde es nur schade.

Ich nickte gesitesabwesend, unter anderem auch, weil ich langsam doch die Kälte spürte, immerhin hatte ich mich noch nicht wieder angezogen. Na und? Jemand, der an das Gute in Menschen glaubt, ist wichtig für alle. Glaub mir. Sowas hat schon Königreiche zu Fall gebracht, das kann ich dir aus erster Hand bestätigen.